Der Roman
Die Spinnerin
Liebeserklärung an ein kleines Mädchen
Taschenbuch, 248 Seiten, 9,95 €.
Erhältlich bei amazon im Kindl-Shop als Ebook und in jeder
Buchhandlung bestellbar.
Direkt erhältlich ist das Buch in der Südstadt in Karlsruhe im Atelier Bischof.
ISBN: 978-3-00-050304-7
Leseprobe
Guten Morgen, meine Süße. Hast Du gut geschlafen? So wecke ich Dich immer, zumindest, wenn ich in Irland bin. Ich kann mich nicht daran erinnern, vielleicht habe ich es auch verdrängt, jemals so von meiner Mutter geweckt worden zu sein. Ich kann mich nicht mal daran erinnern, dass meine Mutter mich überhaupt je geweckt hat. Wir hatten ja Dedda, unsere tiefkatholische kleine, verrunzelte Kinderschwester. Dedda war schon alt, als sie zu uns ins Schloss kam, deswegen war sie auch so verschrumpelt. „Guten Morgen, Kinder, es ist Zeit zum Aufstehen, aber erst wird gebetet.” Wir mussten immer beten. Morgens, zum Mittagessen und vor dem Schlafengehen: „Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm.“ So ergeht es wahrscheinlich allen Kindern, die stockkatholisch erzogen werden. Das ist ja noch verständlich.
Was für mich aber überhaupt nicht in Frage kam, war Deddas Behauptung, der liebe Gott sähe alles! Du kannst Dir sicher gut vorstellen, wie ich mich fühlte, denn ich war ja nie the very good girl. Leidenschaftlich tat ich alles, was verboten war: Du darfst nicht schlecht über Deine Eltern denken; Du darfst den Deinen nichts neiden; Du darfst keine bösen Gedanken haben; Du darfst nicht begehren, was anderen gehört. Jesus, ich lebte ständig in Sünde!
Die Authorin
Georgia Magrit Florence Maria
Gräfin von Einsiedel
Geb. 05.06.1954 in Heidelberg, aufgewachsen im Schloß Neckarhausen, später in Frankfurt am Main. Nach dem Studium der Humanmedizin in Frankfurt/Main arbeitete Sie als Ärztin. Nebenbei war Sie auch als Künstlerin tätig. Die Spinnerin ist Ihr erster Roman. Aus Ihren Beziehungen sind 3 Kinder hervorgegangen. Dennis von Schmidt-Pauli, Luis Graf von Einsiedel und Fanny Gräfin von Einsiedel. Die Autorin lebt und arbeitet heute als Ärztin und Künsterlin in Karlsruhe. Hier ein Auszug aus dem Briefwechsel mit Ihrer Lektorin Margitt: „Nach dem ersten Lesen des gesamten Textes war ich nicht poetisch ergriffen, sondern hochgradig aufgeregt: was für ein Leben, was für ein Mut, wie kunterbunt! Zentral wirkte auf mich das hohe Energie-Niveau, das der Roman ausstrahlt. Vermutlich wird es anderen Lesern (bewusst oder unbewusst) auch so gehen, sodass das Buch seinen Weg machen dürfte…”